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Weihnachtsgruß an die ganze Schulgemeinde

Anbetung der Hirten <br></br>
Datum:
21. Dez. 2021
Von:
Anne Stamm, OStD' i.K.

Sehr geehrte Eltern, 
liebe Schülerinnen und Schüler,

ein anstrengendes und herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende zu. Es hat uns erneut gelehrt, wie oft das Leben ein Wagnis in unsicheren Zeiten ist. Pandemische Einschränkungen, unvorstellbare Naturkatastrophen und aggressive Machtpolitik, aber auch Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung verbinden viele Menschen auf der Welt miteinander. Und in all den Entwicklungen geht der schulische Alltag weiter.

Ihr alle, liebe Schülerinnen und Schüler, habt durch Ausdauer, Vernunft und vorbildliches Verhalten die Auswirkungen der Pandemie an unserer Schule sehr überschaubar gehalten. In der Schule wurde wieder gelacht und getobt, gemeinsam geplant und gearbeitet. Viele von Euch konnten auf Klassenfahrten Neues entdecken und Freundschaften vertiefen. Ich danke auch Ihnen, liebe Eltern, für die treue Begleitung Ihrer Kinder und die Unterstützung unseres schulischen Alltags. 

Es sah lange so aus, als käme die alte Freiheit zurück. Aber nun erleben wir wieder eine erneute Bedrohung. In diesen Tagen mischt sich ein Gefühl von Erschöpfung, Enttäuschung und Hoffnung in die vorweihnachtliche Stimmung. Zwar haben wir uns inzwischen an Einschränkungen und stetige Neuregelungen gewöhnt, doch es fehlt mancherorts die Unbeschwertheit und Leichtigkeit des Lebens. Im Glauben an die Geburt des Christuskindes zu Weihnachten geben wir unserer Zuversicht Hoffnung, dass uns das Heil geschenkt wird. Diese Erfahrung der Beengtheit des Lebens, die uns die Pandemie verordnet, ist fest mit unserem Glauben an die weihnachtliche Botschaft verbunden. 

Ich bin immer wieder überwältigt von dem Gedanken, dass Gott sich in der Menschwerdung unserer Situation annimmt. Unterordnung unter staatliche Verordnungen, Schutzlosigkeit, Flucht, Lieblosigkeit, Ablehnung bis zum Verrat, keine menschliche Erfahrung ist Gottes Sohn fremd. Zugleich aber dürfen wir darauf vertrauen, dass all dies verwandelt und aufgelöst wird in die ewige Lebendigkeit Gottes durch seinen Tod und seine Auferstehung.
Weihnachten feiern wir das Geschenk unseres Aufbruchs in die Gegenwart Gottes hinein. Dieses Geheimnis gibt mir die Kraft und den Mut die Ungesichertheit des menschlichen Lebens mitzutragen und zu gestalten. 

Für uns Menschen und zu unserem Heil 
ist er vom Himmel gekommen, 
hat Fleisch angenommen 
und ist Mensch geworden. 

Im Vertrauen auf diese Botschaft wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Schöpfen Sie Kraft im Kreis Ihrer Familien und Freunde, stoßen Sie an auf ein gutes neues Jahr. Gott lebt unter uns – jeden Tag neu.

Ich grüße Sie herzlich
Anne Stamm