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Olympiateilnehmer des Teams "Deutschland Paralympics" zu Gast im Sportunterricht der Oberstufe

Olympiateilnehmer Lukas Schiwy
Datum:
14. Sep. 2022
Von:
Mario Pryk

Tokio, Sommer 2021: Zwölf Männer sitzen sich auf einem Spielfeld gegenüber - dazwischen ein Netz auf 1,15m Höhe. Die Spannung steigt … Die deutsche Nationalmannschaft der Sitzvolleyballer spielt zu Beginn der Paralympics gegen den Favoriten aus dem Iran. 

Mittendrin im Geschehen ist Lukas Schiwy aus Kaarst. „Es war das erste Spiel überhaupt, bei dem ich von Beginn an auf dem Feld saß und dann gleich gegen den Goldmedaillen Favoriten. Das war ein unglaubliches Gefühl! Der erste Satz ging super knapp aus und hätte - mit ein bisschen Glück - auch für uns ausgehen können“, erinnert sich der damals 26-jährige noch gerne an seine zweite Olympiateilnahme zurück.

Bereits zu seiner eigenen Schulzeit begleitete Lukas die Begeisterung für diesen Sport mit viel Herz. So sehr, dass er und sein aktueller Verein (TSV Bayer 04 Leverkusen) es sich zur Aufgabe gemacht hat, Sitzvolleyball weiter in den Fokus der Gesellschaft zu rücken:

Sitzvolleyball ist ein Mannschaftssport, der von Menschen mit und ohne Handicap gleichermaßen ausgeübt werden kann. Vorteilhaft ist diese Disziplin für Menschen mit Beinbehinderungen, da im Sitzen keinerlei Prothesen benötigt werden. Aber auch Sportlerinnen und Sportler, die nicht im Stehen spielen können, finden im Sitzvolleyball eine Sportart, die durch Schnelligkeit und hohes Ballgeschick geprägt ist. So bietet dieser Sport zahlreiche Möglichkeiten, Schülerinnen und Schülern Bewegung, Spiel und Sport auf vielfältige Weise nahezubringen.

Wie diese gelebte Inklusion im Sportunterricht der Oberstufe spielerisch umgesetzt werden kann, zeigte Lukas Schiwy im Mai 2022 in den Oberstufenkursen der EF und der Q1 von Herrn Pryk. In einer „Schnuppereinheit“ zog Lukas Schiwy klassische Bewegungselemente aus dem Sitzvolleyball heran, um diese in verschiedenen Übungsformen, körperlichen Herausforderungen zum spielerischen Kräftemessen und zum gemeinsamen Spiel zugrunde zu legen. 

Diese neue Bewegungserfahrung stieß bei den Schülerinnen und Schülern beider Kurse auf große Begeisterung. Dies lag nicht nur an der Sensibilisierung für das Erleben einer Bewegungseinschränkung und der Möglichkeit emotionale Erfahrungen zu reflektieren, sondern auch an dem engagierten Einsatz des Olympiateilnehmers. Am Ende jeder Einheit hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, gemeinsam mit Lukas Schiwy, um den Sieg pritschen, baggern und schmettern zu können.

Das St.-Ursula-Gymnasium wünscht Lukas Schiwy und der deutschen Nationalmannschaft viel Erfolg bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Bosnien und Herzegowina sowie bei der Qualifikation für die Paralympics 2024 in Paris.