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Schulkonzert in der Tonhalle war ein voller Erfolg: 'Schülerinnen und Schüler drehen am Rad'

Datum:
21. Nov. 2018
Von:
A. Molitor

Das kommt auch nicht alle Tage vor: Über 150 Sängerinnen und Sänger aus Schulchor und Unterstufenchor präsentierten am 17. November 2018 auf der Bühne der Tonhalle ausgewählte Chorsätze aus Carl Orffs 'Carmina burana'. Im Eröffnungsstück 'O Fortuna', in dem Orff die Drehbewegung des sich permanent rotierenden Rades, Symbol unseres Lebens, tonmalerisch darstellt, überzeugten die Darbietenden, begleitet vom Ensemble FRIFAM, durch einen nuancierten Vortrag und 'drehten' zum Ende sowohl tempo- als auch lautstärkemäßig 'voll am Rad'. Zahlreichen Details konnte man entnehmen, mit welcher Hingabe hier geprobt worden war (Einstudierung der Chöre: Martin Hönig; Einstudierung des Ensembles: Vitus Müller). In 'Amor volat undique' traten Oboe als auch Solosängerin in einen echten Dialog der Gefühle, bei 'Fortune plango vulner' gestalteten zwei Tänzerinnen den Text zur Gesangsdarbietung mit entsprechenden Ausdrucksbewegungen. Nicht nur im 'Tempus est iocundum' konnte die Percussionsgruppe ihr genaues rhythmisches Gespür hörbar machen. Das begleitende Ensemble FRIFAM (bestehend aus ehemaligen Schülerinnen und Schülern, extra zu diesem Anlass zusammengestellt von Vitus Müller) begleitete einfühlsam die Gesangsparts und trat an entsprechenden Solostellen klangvollendet hervor.
Der Konzertabend begann mit einer ungewöhnlichen Interpretation von Charles Ives 'The unanswered question' durch das Ensemble FRIFAM (Leitung: Vitus Müller). Während das Streichquartett – wie gewohnt – im Halbkreis in der Mitte der Bühne saß und musizierte, spielten die Holzbläser stehend am linken, hinteren Bühnenrand. Unterdessen schritt der Solotrompeter durch den im Dunkeln liegenden, hinteren Teil des Saales und stellte so seine 'musikalische Frage' jeweils von einer anderen Position im Saal - quasi aus dem Off. Das bewusste Einbeziehen des Raumes half dabei, die von Ives gewollte Trennung der drei musikalischen Welten zu verdeutlichen.
Bevor beide Schulchöre auftraten, sang sich der Unterstufenchor (Einstudierung und Leitung: Martin Hönig)  bereits mit ‚Mad world‘ von Jules/Andrews in die Herzen der Zuhörer.
Nach der Pause präsentierte sich das Schulorchester, das normalerweise von Peter Krücker geleitet worden wäre. Da er krankheitsbedingt nicht auftreten konnte, hatte Vitus Müller bereits nach den Sommerferien das Schulorchester übernommen, um so die Teilnahme der Musikerinnen und Musiker am Schulkonzert zu gewährleisten. Er hatte bewusst drei Werke aus drei verschiedenen Epochen ausgesucht, um so die Vielseitigkeit des Orchesters zu demonstrieren. Nach Händels 'Ouvertüre' aus der 'Wassermusik' ging es mit Bizets 'Farandole' (aus der Suite L'Arlésienne) weiter. In beiden Interpretationen gefiel das genaue Zusammenspiel der Instrumentengruppen. Im abschließenden 'Pirates of the Caribbean' (besser bekannt als 'Fluch der Karibik') erhielten dann die einzelnen Stimmgruppen nochmals Gelegenheit für diverse Soloeinwürfe, bevor es im Finale mit enormen ‚Fahrtwind‘ und 'geblähten Segeln' zu einem furiosen Schluss kam.
Das Besondere der Schulkonzerte an Sankt Ursula besteht darin, dass sich alle Musiklehrer mit ihren Musikensembles an der Gestaltung beteiligen. Und so bildete dann der Auftritt der Jazz AG unter der Leitung von Sebastian Gahler den logischen Abschluss des Abends. Als 'Star' der Gruppe stach die Sängerin der Gruppe hervor, die für ihr abwechslungsreiches Interpretationsvermögen u.a. in den Songs 'Musical Genocide' und 'Empire State of mind' mit Sonderapplaus bedacht wurde. Andere Bandmitglieder nutzten die Gelegenheit, sich mit gelungenen Improvisationen hervorzutun. Die Spielfreude der Musiker übertrug sich auf das Publikum. 
Der Konzertabend war für zwei der an der Schule tätigen Musiklehrer das Abschiedskonzert. Deshalb bleibt nur, Herrn Krücker und Herrn Müller alles Gute zu wünschen. Die Schulgemeinde hofft unterdessen, dass es mit den Musikveranstaltungen – wenn auch auch sicherlich mit neuen Gesichtern und in anderen Formaten – in den nächsten Jahren weitergehen wird.